.

„Wen will die SPD zum oder zur Bundes-Vorsitzenden wählen?“ das fragten sich die Mitglieder des SPD-Ortsvereins und Kreisverbandes Lörrach. Sie hatten sich im Brauhaus Lasser in Lörrach zur virtuellen Kandidatenvorstellung getroffen. Die SPD-Vorsitzenden Michael Pilgermayer vom Ortsverein Lörrach und Paul Waßmer vom Kreisverband Lörrach führten in das Thema ein, Sven Widlarz gab einen Überblick über das Wahlprozedere, bei dem ein neues Vorsitzendenteam durch ein bundesweites Mitgliedervotum bestimmt wird.

Nach der Vorstellung der aktuell sieben Kandidatenpaare an Hand von Filmsequenzen einer Regionalkonferenz diskutierten die Genossinnen und Genossen die Aussagen, Positionen, Präferenzen und Prioritäten der Kandidatenpaare und führten abschließend eine Probeabstimmung durch. Intensiv diskutierten die rund 50 Teilnehmer*innen dabei auch die möglichen Gründe für schlechte Ergebnisse der Sozialdemokraten bei Europa- und Kommunalwahlen. Die Ursachenforschung der Genossinnen und Genossen stieß dabei immer wieder auf die Folgen der Hartz IV Reform, dazu formulierte Kreisvorsitzender Paul Waßmer: „Der Nutzen von HartzIV für die Arbeitnehmer ist zweifelhaft, tatsächlich hatten die statistischen Erhebungen in den Jahren nach der Reform nicht mehr Arbeit in Stunden ergeben, sondern es wurden mehr Billigjobs geschaffen im niedrigen Lohnniveau. Die geleisteten Stunden blieben über Jahre unverändert. Die Konsequenz für die SPD ist klar, die HartzIV-Reform muss überwunden werden“. Viele Teilnehmer distanzierten sich auch von der sogenannten GroKo, der großen Koalition, und manche Genossinnen und Genossen können sich die Neuorientierung im Sinne einer rot-rot-grünen Koalition vorstellen. Breite Zustimmung und eine eindeutige Mehrheit fand schließlich das Kandidatenpaar Gesine Schwan und Ralf Stegner bei der Abstimmung der Versammlung in Lörrach. Weitere Favoritenpaare für die lörracher Sozialdemokraten sind Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans mit gleicher Stimmenzahl wie Hilde Mattheis und Dierk Hirschel, gefolgt von Christina Kampmann und Michael Roth. Einige Mitglieder hatten sich jedoch noch keine abschließende Meinung gemacht und enthielten sich der Meinung, die letzte Entscheidung fällt am 6.-8. Dezember auf dem Bundesparteitag.