Aufgestellt, im Januar und fortgeschrieben im November 2017
Dipl.Ing. Peter Oehler
Aufgestellt, im Januar und fortgeschrieben im November 2017
Dipl.Ing. Peter Oehler
Anregungen zur Stadtentwicklung in Lörrach
1. Zum Verkehrskonzept - Straße:
1.1 Der wichtigste Kreuzungspunkt "Hasenloch" ist zu entflechten - ohne Ampelanlagen - mittels großzügigem Kreisel und mit aufgeständerter Überführung von je einer Fahrspur der Wiesentalstraße (B317) über dem Kreisel oder alternativ als Unterführung.
1.2 Ein weiterer Kreisel nach gleichem Schema ist an der Tumringer Wiesenbrücke im Kreuzungsbereich mit der B317 denkbar. Die Quabeck - Umfahrung und viele Ampeln würden entfallen. Hier bietet sich für die priorisierte B317 eine Unterführung im Kreuzungsbereich an.
1.3 Weitere Kreisel könnten nahezu ohne Ampeln am Knoten Schwarzwaldstraße/Gretherstraße für Entlastung sorgen.
1.4 Die gleiche Entlastungswirkung hätte ein Kreisel am Knoten Schwarzwaldstraße / Brombacherstraße.
1.5 Zwecks Direktanschluss der geplanten Zentralklinik ist ein weiterer Verkehrsknoten im Norden von Brombach anzulegen mit Unterführung der Schopfheimerstraße unter der B317 und der Bahntrasse bis zum neuen Kreisel, der den Verkehr von der neu-trassierten L138 und der Erschließungsstraße des Zentralklinikums verteilt. An der B317 sind beidseitig Zu-und Abfahrten vorzusehen. An der geplanten S-Bahnhaltestelle sollte ein großzügiges Parkhaus für das Klinikum als auch für das P+R vorgesehen werden.
1.6 Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h sollte im gesamten Ortskern von Brombach flächendeckend eingerichtet werden (Lörracher Straße vom Holcim-Kreisel bis zum Treff-Markt an der Schopfheimer- /Großmannstraße, sowie in der Franz-Ehret-Straße bis zur Bahnschranke).
Sehr viele Verkehrsschilder wären entbehrlich und sogar 2 Verkehrsampelanlagen an den Zebra-Streifen vor der Sparkasse und am Friedhof könnten entfallen.
1.7 Optimierung der Zufahrt zur Berufsakademie via Betonwerkkreisel, Waldstraße, Hangstraße und/oder Rebmannsweg und entlang der Kleingartenanlage.
1.8 Der größte innerstädtische Unfallschwerpunkt ist der beschrankte Bahnübergang in der Baumgartnerstraße. Dessen Beseitigung könnte durch die Verknüpfung der abzusenkenden Straßenäste in der Brühlstraße , der Bahnhofstraße und der östlichen Baumgartnerstraße mittels eines unter den Bahngleisen angelegten Straßen-Verkehrskreisels erfolgen.
Der Fuss -und Radwegverkehr könnte dabei über die abgesenkten Straßen mittels Brücken gefahrlos vom Campus zur S-Bahnhaltestelle "Aichelepark" und in die Innenstadt geführt werden.
Die Finanzierung wäre nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz darstellbar (1/3 Stadt-Anteil). Wobei die Stadt für ihren Kostenanteil noch 60% GVFG-Mittel als Zuschuss in Anspruch nehmen könnte.
1.9 Eine ähnliche Lösung ist im Kreuzungsbereich der Hauptstraße mit dem beschrankten Bahnübergang in Stetten denkbar. Der Individualverkehr wird abgesenkt.
Fußgänger und Radfahrer bleiben auf jetzigem Straßenniveau. Ggf. auch noch Taxen und Busse.
Der Bahnhofsplatz wird zur Mobilitätsdrehscheibe mit hoher Aufenthaltsqualität. In zweiter Ebene darunter können neben der Straße auch Tiefgaragenplätze für P+R angelegt werden. Ein unterirdischer Kreisel verknüpft die Basler-Str. mit der Weilerstraße und der Hauptstraße. Die Zeppelinstraße wird untergeordnet an die abgesenkte Hauptstraße angebunden, wobei der Rad- und Fußverkehr auf jetzigen Niveau bleiben kann.
2. Zum Verkehrskonzept - Schiene :
2.1 Die geplante Mobilitätsdrehscheibe am Zollweg sollte entfallen, zumal ein zusätzlicher S-Bahnhalt Probleme mit der Taktung nach sich zieht. Die Tramwendeschleife kann dann auf Riehener-Seite bleiben. Es sollte jedoch eine gemeinsame (D/CH) Fuss-und Radwegunterführung unter dem Bahngleis ausgeführt werden, um die gefahrlose direkte Verbindung zur Bebauung auf der anderen Bahnseite zu gewährleisten.
2.2 Die vorhandene Tramschleife der Linie 6 könnte jedoch so geschaffen werden, dass zukünftig eine problemlose Weiterführung der Tramlinie auf der deutschen Seite in der Basler-Straße möglich ist. Diese Tram sollte dann nach der Kreuzung Baslerstr. /Konrad-Adenauer-Str. am Stettener Stadion vorbei Richtung Küpferstr. - am Hieber-Markt- ggf. mit Überbauung des Kanals am KKH vorbei bis zum Schwimmbad weitergeführt werden. Wichtigste Haltestellen wären für diese Linienführung beim TUS-Stadion, Weilerstr.(wegen der Mobilitätsdrehscheibe am Stettener Bahnhof), Hieber-Markt, Kreiskrankenhaus, Schwimmbad. Von hieraus könnte das noch bestehende Industriegleis benutzt werden und Haltestellen an den diversen Schulen, am Rosengarten im Grütt und beim "Kaufland" eingerichtet werden.
Von dort könnte die Tram parallel zum S-Bahngleis wenigstens bis an den Bahnhof in Haagen geführt werden, wo ggf. eine Wendeschleife einzurichten wäre.
Da die Linienführung im großen Abstand zur S-Bahn-Trasse erfolgen kann, werden große Nutzerpotenziale zusätzlich erschlossen. Eine Konkurrenzsituation ist dadurch nicht zu befürchten. Siehe Vorschlag von der IG-Verkehr. respektive von Herrn Hannes Fischer.
Eine entsprechende Machbarkeitsstudie mit Kostenabschätzung sollte unbedingt beauftragt werden.Falls es zur Überbauung des Areals "Brunnenwasser" zwischen Haagen und Hauingen kommt, könnte auch eine Weiterführung der Tram vom Bahnhof Haagen mit Kreuzung der B317 und der Wiese über den "Bauhaus"- Kreisel in die Eisenbahnstr. erfolgen, von wo die Trasse dann in die Sägemattstr. abbiegen könnte, dann am Sportplatz Haagen vorbei in die Mattenstr. in Hauingen, ins Siegmeer und weiter ins Entenbad bis zum neuen Zentralklinikum führen könnte.
2.3 Die Trennung der Stadt durch die Bahnlinie ist der am
meisten beklagte Verkehrsmissstand in Lörrach.
Die effektivste Lösung ist immer noch die Idee einer
im Tunnel geführten Bahnstrecke vom Bahnhof Lörrach
bis zum Bahnhof Stetten. Die bekannte Planung von
Dipl. Ing. Peter Müller sollte unter den veränderten Randbedingungen einer unabhängigen, fachkundigen Überprüfung in Form einer Machbarkeitsstudie unterzogen werden. Schon der Aspekt die innerstädtische
Barriere aufzuheben, die neuen Möglichkeiten der Straßenverkehrsführung, der innerstädtischen Stadtbegrünung mit Flaniermeile, Ruheplätzen,
ggf. der Überbauung mit Parkhaus und Fahrradabstellplätzen sollte zu denken geben. Für die Bahn würden 3 Schrankenanlagen an 3 Bahnübergängen
entfallen und es könnten zwei Bahnunterführungen
zurückgebaut werden und damit der Kostenunterhalt
eingespart werden. Nachdem die Gesetzgebung des Bundes die Zuwendungen nach dem GVFG doch wieder
verlängert hat, sollte die Finanzierung dieser wichtigen Infrastrukturmaßnahme nicht unrealistisch sein.
Die Kosten und deren Verteilung sollten vom Büro Müller fortgeschrieben werden und eine neue Entscheidungsgrundlage für den GR bilden.
Alternativ sollte Abhilfe nach 1.8 und 1.9 geschaffen werden.
3. Zur Standortdiskussion - öffentliche Bauten:
3.1 Neubau des Kreiskrankenhauses
Das neue Zentralklinikum sollte verkehrstechnisch optimal an das Schienen und Straßennetz eingebunden sein, um eine sichere und schnelle Erreichbarkeit aus dem gesamten Kreisgebiet zu gewährleisten. Es sollte möglichst zentral liegen und dennoch eine heilende Verbindung zur umgebenden Natur eröffnen. Das Gelände am nördlichen Ortsausgang von Brombach erfüllt diese Bedingungen optimal, wenn die L138 in einem Bogen verlegt wird, eine direkte Anbindung an die B316 gebaut wird und ein zusätzlicher S-Bahn-Halt installiert wird.
3.2 Die Stadtgärtnerei
könnte - im Falle eines Neubaues - zusammen mit dem Werkhofneubau im Geländestreifen zwischen Querspange und Autobahnpolizei (mit Zufahrt von der Brombacherstr. direkt unter der Autobahnbrücke) unterkommen.
Das würde verwaltungsmäßig als auch organisatorisch viele Synergien freisetzen. Die aufgeständerte Autobahn
würde notwendige Überdachungen von Schütt-und Lagergütern einsparen. Diese vom Bund beim Autobahnbau ausgewiesene Ausgleichsfläche mit Gehölzen könnte ersatzweise auf dem Maisfeld im Zwickel zwischen Bahn und Hochgestade mit dem Gewerbegebiet an der Bärenfelsstraße unterkommen,
was in der Wasserschutzzone 2 wohl zulässig sein sollte.
Die frei werdenden Flächen des jetzigen Werkhofstandortes an der Teichstraße und des Stadtgrünstandortes an der Hartmattenstr. wären ideale Flächen für verdichteten Wohnungsbau.
3.3 Studentenwohnheim
Auf dem frei-werdenden Areal des jetzigen Standortes der Stadtgärtnerei könnte eine Studentenwohnheim errichtet werden. Die Entfernung zur DHBW ist gering. Die verkehrsmäßige Erschließung optimal. Erweiterungsmöglichkeiten für Wohnbebauung bestehen hier auf der Kleingartenanlage und auf dem Areal, das
vorübergehend für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen vorgesehen ist.
3.4 Seniorenwohnheim in Brombach
Brombach ist als größter Ortsteil noch ohne Alten- und
Pflegeeinrichtung. Dieses anerkannte Defizit gilt es
baldigst zu beheben.
Als Standort würde sich das Areal neben dem Porsche- Center zwischen Eisenbahnstraße und der Fehr-Straße
als noch Dorfzentrumsnah anbieten.
Die Verkehrsanbindung an die Bushaltestelle in der Eisenbahnstraße und an den Bahnhof Haagen sind vorhanden. Die Nähe zum Grüttpark sprechen ebenfalls dafür.
Alternativ kommt noch der Kinderspielplatz in der Hofmatt in Frage.
3.5 Hotel und Parkhaus am Bahnhof Haagen
Am Bahnhof in Haagen sollte eine weitere Mobilitätsdrehscheibe ausgebildet werden. Für ein Hotel und ein erforderliches Parkhaus (auch für P+R) würde sich das von der Stadt erworbene "Füssler-Areal" und
der benachbarte Parkplatz an der Fehr-Straße anbieten.
3.6 Umnutzung des Postareals in Lörrach
Die Planung mit dem Investor für ein Wohn- und Geschäftshaus scheint schon weit fortgeschritten, sodass
es nur noch im städtischen Interesse sein muss, für ein Parkierungskonzept Sorge zu tragen, das die Verkehrssituation nicht noch verschlimmert.
Dazu ist die Planungsstudie von Gruner AG geeignet. Auf keinen Fall sollte eine Verbindung zur LRA- Tiefgarage erfolgen, was nur noch mehr Verkehr in die Palmstrasse bringen würde. Die Anlieferung sollte allein von der Luisen-Straße her erfolgen.
3.7 MMZ- Areal
Das zentrumsnahe MMZ- Areal sollte der verdichteten
Wohnbebauung vorbehalten werden. Die Entfernung zum Bahnhof und Busbahnhof lässt auf verstärkte Nutzung des ÖPNV schließen, sodass von daher
- trotz Vergrößerung des Wohnungsangebotes - kein nennenswerter Zuwachs an Individualverkehr verursacht
werden sollte.
Parallel dazu wird das LRA unmittelbar neben der Arbeitsagentur ein Verwaltungsgebäude errichten.
Der durchgeführte Planungswettbewerb hat gute Entwurfslösungen hervorgebracht. Ob die Parkierungsflächen für den zu erwartenden Besucherverkehr ausreichen wird von vielen bezweifelt.
3.8 Nahversorgung in Haagen
Nach dem zu erwartenden Kaufkraftzuwachs in Haagen
durch die Wohnbebauung im "Belist"
sollte man dem Wunsch auf eine ordentliche Nahversorgung z.B. auf dem Schöpflin/Quelle-Areal nachkommen. Das bisher angewandte Märkte- Konzept hat seine Schuldigkeit geleistet und zur Steigerung der
Attraktivität der Lörracher Innenstadt beigetragen,
jedoch gleichzeitig einen Markt in Haagen verhindert.
Jetzt sollte man jedoch die Innenstadt nach Möglichkeit vom Verkehr entlasten. Das Märkte- Konzept sollte dahin gehend überarbeitet werden, dass Läden für die Grundversorgung bis 1200 m² Nutzflächen auch in den Ortsteilen (außerhalb der Innenstadt) zugelassen werden können.
Aufgestellt, im Januar 2016 und fortgeschrieben im November 2017
Dipl. Ing. Peter Oehler
SPD Lörrach Vorstandssitzung |SPD Büro, Binzener Straße 9, Lörrach | 13.05.2024, 19:00 Uhr - 22:00 Uhr |
Takis Mehmet Ali, MdB Lörrach und Region
Jonas Hoffmann, MdL Lörrach und Region
Besucher: | 4 |
Heute: | 64 |
Online: | 1 |